Kuchen in einer dänischen Bäckerei in Kopenhagen

Dänische Kuchen, die Sie unbedingt probieren sollten

Foto: sera

Dänemark kann nur "Wienerbrød"? Falsch gedacht! Erfahren Sie hier alles, was Sie schon immer über süße dänische Leckereien wissen wollten. Eines verraten wir Ihnen schon vorab: In Dänemark gibt es Kuchen und Gebäck für jeden Anlass...

Sønderjysk Kaffebord

Beginnen wir direkt mit der absoluten Krönung dänischer Kuchentraditionen: Der Südjütländischen Kaffeetafel, einem Kuchenbüffett ganz nach unserem Geschmack! Diese traditionsreiche Kalorienbombe geht bis in die Zeit nach dem Krieg von 1864 zurück. Damals stand Sønderjylland unter preußischer Herrschaft, und die dänisch gesinnten Bewohner trafen sich, um lokale Angelegenheiten zu diskutieren und dänische Lieder zu singen. Die Hausfrauen brachten dabei ihre allerbesten Kuchen und Gebäcke mit.

Neben den ungewöhnlichen Namen der verschiedenen Gebäcke, ist eine der wichtigsten Traditionen die Reihenfolge, in der sie gegessen werden: Erst wird der Grundstein gelegt, mit Brötchen und reichlich Butter. Anschließend kommen mindestens sieben verschiedene “weiche” Kuchen auf den Tisch – üppige Torten sind dabei der absolute Höhepunkt. Schließlich geht es zu Knusprigem über, mit Keksen in allen Variationen.

Auch heute noch, kann man sich in vielen Cafés in Sønderjylland an einer Kaffeetafel durchfuttern. Einer der Orte, die das volle Kuchenerlebnis bieten, ist zum Beispiel Schloss Gram, im Herzen von Sønderjylland.

Südjütländische Kaffeetafel im dänischen Sønderjylland

Foto:Claus Visby - Destination Sønderjylland

Brunsviger

Eine weitere lokale Kuchenspezialität aus Fünen sind "brunsviger". Diese bestehen aus Hefeteig, der mit einer Remonce aus Puderzucker und Margarine oder Butter, Sirup und braunem Zucker bestrichen wird. In Nordjütland ist es völlig normal den Kuchen mit Marzipan oder Schlagsahne zu essen - aber erzählen Sie das bloß nicht den Menschen aus Fünen!

Wienerbrød

Dieses typisch dänische Blätterteiggebäck trägt den Namen "Wiener Brot", da es im Jahre 1840 erstmals von einem Wiener Bäcker produziert wurde. Probieren können Sie es heute an jeder Ecke: Bäckereien im ganzen Land bieten verschiedene Arten und Sorten an. Und egal, ob Sie sich für "kanelsnegl", "spandauer" oder "tebirkes" entscheiden, klebrige Finger sind Ihnen dabei gewiss - dafür aber auch ein leckerer Genuss!

Traditional Danish pastries "Wienerbrød"

Foto:© Maria Nielsen

Kajkage

Nicht erschrecken, wenn Ihnen in einer dänischen Bäckerei ein kleiner grüner Frosch entgegen grinst - Sie haben den "Kajkage" entdeckt! Dieser besteht aus einer rosa Erdbeer-Buttercreme-Füllung, die mit grünem Marzipan auf einer Basis aus Makronen oder einer Tortenbasis überzogen ist. Entwickelt wurde er in den 1950er Jahren in Ry bei Skanderborg, wo ein lokaler Bäcker gebeten wurde, einen neuen Kuchen zu erfinden. Anfangs trug er noch einen anderen Namen, als in den 1970er Jahren aber das Puppenpaar Kaj und Andrea im dänischen Kinderfernsehen populär wurde, wurde der Kuchen in "Kaj-Kuchen" umbenannt. Kleiner Fun Fact: In den 1990er und frühen 00er Jahren gab sogar eine Sportart namens "Kajkage-kast", bei der unter anderem die Disziplin "Längster Wurf des Tages" an der Tagesordnung stand.

Drømmekage

Der sogannte "Traumkuchen" ist einer der beliebtesten Kuchen Dänemarks und hat seinen Ursprung in Nordjütland: 1960 nahm die 12-jährige Jytte Andersen an einem Backwettbewerb in Brovst teil, bei dem sie einen Blechkuchen mit braunem Zucker und Kokosnuss präsentierte. Sie nannte den Kuchen Østergaardskagen nach dem nordjütländischen Geburtsort ihrer Großmutter, von der sie das originale Rezept gelernt hatte. Ein halbes Jahr später präsentierte der Lebensmittelhersteller Amo das Rezept für den Kuchen unter dem Namen "Drømmekage aus Brovst".

Romkugle

Auch als "trøfle" oder "krumsebolle" bekannt, handelt es sich hierbei um den ultimative Stop-Food-Waste-Kuchen. Hergestellt wird er nämlich aus einer Masse aus Kuchenresten, Marmelade und Rum-Essenz, die anschließend zu Kugeln geformt und in Schokokrümeln gerollt wird. Klingt vielleicht nicht appetitlich, schmeckt aber umso besser!

Gammeldags Æblekage

Obwohl er den Namen trägt, handelt es sich hierbei beim "æblekage" um einen etwas ungewöhnlichen Kuchen, der angeblich aus der Zeit stammt, als noch die wenigsten einen Ofen hatten. Er muss daher nicht gebacken werden, sondern besteht aus Schichten mit geriebenen Äpfeln oder Apfelmus, Makronen und Schlagsahne.

Flødeboller

Auch kein Kuchen im eigentlichen Sinn, aber etwas, das Sie unbedingt in Dänemark probieren sollten, sind "Flødeboller", die dänische Variante des Schokokuss. Obwohl sich diese Leckerei mittlerweile weltweit verbreitet hat, soll sie erstmals um 1800 in Dänemark hergestellt worden sein.

Flødeboller

Foto:@hahnemannskokken

Saisonale dänische Kuchenspezialitäten

Wenn Sie Ihren Geburtstag in Dänemark verbringen, sollten Sie sich unbedingt einen "lagkage" gönnen. Dieser Geburtstagsklassiker besteht aus mehreren Schichten, kann aber auf beliebig viele verschiedene Arten hergestellt werden. Beispiele sind etwa ein Roggenbrot-Schichtkuchen, der besonders in Sønderjylland gegessen wird oder ein Schichtkuchen mit Bananen, Kuchencreme und Schlagsahne. Bei kleinen (oder großen) Geburtstagskindern ist eine "kagemand" oder eine "kagekone" ein ganz besonderer Hit! Dieser Kuchen, der in der Form einer Person geschnitten wird, kann aus verschiedenen Kuchensorten hergestellt werden. Üblicherweise besteht er aus "wienerbrød", mancherorts werden aber auch "brunsviger" oder sogar Windbeutel verwendet. All diesen Version gleich - und auch das Wichtigste an der Sache - ist, dass der Kuchen mit Süßigkeiten, Marzipan und Sahne dekoriert wird. 

Eine süße dänische Faschingstradition sind "fastelavnsboller", Faschingsbrötchen mit verschiedenen Füllungen und bunter Glasur, die es spätestens ab Ende Januar überall in Bäckereien und Supermärkten gibt. Besonders in den letzten Jahren haben einige Bäckereien begonnen, ihre eigenen, modernen Versionen zu erfinden. Ein Trend, den wir alles andere als schlecht finden...

A selection of Fastelavnsboller from Alice Bakery in Copenhagen, Denmark

Foto:Daniel Rasmussen, Copenhagen Media Center

Am vierten Freitag nach Ostern feiert Dänemark den Feiertag "Store Bededag" mit Hefenbrötchen namens "varme hveder". Die gibt es dann zwar überall zu kaufen, Sie können sie aber auch ganz einfach selber backen - gegessen werden sie in jedem Fall warm und am besten bestrichen mit viel Butter!

Halten Sie auf jeden Fall Ausschau nach dem dänischen Erdbeerkuchen - "jordbærkage"! Mit frischen lokalen Erdbeeren schmeckt der im Sommer natürlich am allerbesten, aber wenn wir ehrlich sind, lieben wir den sommerlichen Geschmack einfach das ganze Jahr über. Nicht umsonst ist der Erdbeerkuchen der beliebteste Kuchen unter uns Dänen. Mums!

Die Weihnachtszeit in Dänemark ist ein reines Plätzchenfest: Besonders beliebt sind "vaniljekranse", "pebernødder", "brunkager" und "klejner". An Silvester ist schließlich Tradition, "kransekage" zu essen, ein Kuchen, der  aus mehreren übereinander geschichteten Ringen aus gebackenem Marzipan besteht und mit einer Puderzucker-Eiweiß-Glasur im typischen Schlingenmuster dekoriert wird.

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