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Ørslevkloster Kirche

Eine Gedenktafel erzählt vom Schicksal Mogens Heinesens, der im Jahr 1589 wegen Piraterie verurteilt und in Kopenhagen hingerichtet wurde. Er war ein bunter und gefürchteter Seemann, dessen Leben und Taten bis heute Neugier und Diskussionen hervorrufen. Sein Epitaph ist ein starkes Zeugnis für die dramatischen Lebensgeschichten der Reformationszeit und eine von vielen Erzählungen, die die Ørslevkloster Kirche zu einem faszinierenden Ort machen.

 Öffnungszeiten: Die Kirche ist in der Sommersaison von 08:00–16:00 geöffnet.

Die Kirche von Ørslevkloster bildet den Nordflügel des vierflügeligen Klosterkomplexes. Schiff und Chor stammen aus der Romanik, während Turm und Vorhalle spätgotisch sind. Die ursprüngliche Kirche entsprach den regionalen Bauformen, war jedoch deutlich größer. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts wurde sie Klosterkirche eines Benediktinerinnenklosters und in den folgenden Jahrzehnten in das vierflügelige Kloster integriert.

Nach der Reformation wurde das Kloster aufgelöst und Ørslevkloster ging in Privatbesitz über. Die Besitzer des Gutshofes prägten die Kirche – besonders Marie de Lasson, die in den 1730er Jahren die krönchenförmige Himmel über dem Taufbecken und die Kanzel stiftete. Sie ließ auch einen Herrschaftsstuhl von ca. 1600 restaurieren, der heute als Umkleideraum für den Pfarrer dient.

1745 richtete Marie de Lasson eine Familiengrabstätte in einer Seitenkapelle nördlich des Chors ein, die durch ein kunstvolles Schmiedeeisengitter abgetrennt war. Die Kapelle wurde 1933 abgerissen, und drei Sarkophage – darunter ihr eigener – wurden in den unteren Turmraum verlegt.

An der Nordseite des Chors befindet sich ein Grabstein und darüber ein Epitaph für den Färinger Mogens Heinesen, der 1589 wegen Piraterie verurteilt und in Kopenhagen hingerichtet wurde. Sein Freund und Geschäftspartner Hans Lindenow ließ das Urteil 1590 aufheben und überführte Heinesens Sarg in den Chor der Kirche. Lindenow verfasste den lateinischen Text des Epitaphs, in dem er Heinesen als „außerordentlich in Frömmigkeit und Weisheit“ beschreibt.

 

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