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Lyngs Kirche

Lyngs Kirche

Als die Einwohner in der Stadt Lyngs, Torp und Jestrup sich darüber geeinigt hatten ihre Steinkirche zu bauen, fingen sie damit an, Feldsteine zu sammeln, die das Eis hinter sich auf den Feldern hinterliess, als das Eis sich zurückzog. Von den bearbeiteten Quadern entstand ca. 1200 die kleine Kirche von Lyngs. Das Steinmaterial, das nicht in der Kirche verwendbar war, wurde für den hohen schönen Steindeich verwendet, der rund um den Friedhof als Schutz vor das Graben des Viehs der Bauern errichtet wurde. Die Kirche von Lyngs bekam nie einen Turm. In diesem Jahrhundert gab es noch Pläne dafür. Als Baurest der alten Holzkirche steht immer noch das Glockengestell und lehnt sich an den Ostgiebel des Chores. Die Glocke ist aus dem 14. Jahrhundert.

Wegen der rauhen Witterung hier gegen West, ist es üblich gewesen, die Fugen zwischen den Quadern mit einer Bemalung, die hier in der Kirche von Lyngs aufbewahrt ist, nachzuziehen. Davon bekommt sie ihr charakteristisches Aussehen. Die Nachlässigkeit bei der Umsetzung der Mauern hat mit sich geführt, dass die Quader mit grossen Backsteinen an mehreren Stellen ersetzt worden sind. Das Dach der Kirche ist wie die der Kirche in Hvidbjerg und Søndbjerg aus gegossenen Bleiplatten.

Die Kirchenvorhalle ist neu, 1917 aufgeführt. Hier hängt die Tafel der Kirche. Wenn die Tafel "Bekanntmachungen" anzeigte, wussten die Leute, dass sie nach dem Gottesdienst vor der Kirche warten sollte um zu hören, welche neue Gesetze und Bekanntmachungen erlassen worden waren.

Die Kirchentür ist sehr niedrig. So wie bei anderen romanischen Kirchen, gab es auch hier eine andere Tür, was man deutlich draussen auf der Nordseite sehen kann. In der Kirche hängt das grosse Kruzifix aus dem 14. Jahrhundert an der linken Seite des Gewölbe des Chors. Von den Zeichen der vier Evangelisten auf den Kreuzarmen ist nur der Mathäus-Engel bewahrt. Die Kanzel aus ca. dem Jahr 1600 hat Felder, in denen es Gemälde von den vier Evangelisten mit den dazuhörigen Bibelstellen gibt.

Das Taufbecken ist ein so genanntes Thybo-Becken, das wie die anderen Becken dieses Typs der Gegend, vielleicht in einer Werkstatt in diesem Teil des Landes gebaut ist. Das Nürnbergerfass hat Mariä Verkündigung als Motiv.

Auf dem Chor ist ein ursprüngliches, romanisches Fenster auf der Innerseite bewahrt. Das vierkantige Loch länger unten an der Mauer kann ein Ausgussbecken sein, wo das Spülwasser nach dem Abendmahl hinausgeschüttet wurde. Die Altartafel von ca. 1600 hat gemalte Felder von 1893. Im Jahre 1719 ist die Tafel restauriert und mit gereimten Versen von Anders Gundahl erneuert worden.