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Grinderslev Kirche

Die Kirche von Grinderslev ist nicht nur ein Gebäude – sie ist ein Denkmal für Glauben, Geschichte und menschliches Leben. Ein Besuch hier ist eine Reise durch die Jahrhunderte, bei der jeder Stein und jedes Detail seine eigene Geschichte erzählt. Die Kirche ist freitags zwischen 9:30 und 11:30 Uhr geöffnet. Kommen Sie vorbei auf eine Tasse Kaffee und ein Gespräch.

Die Kirche von Grinderslev – Sallings „Domkirche“ im Volksmund

Salling besitzt zwar keine offizielle Domkirche, doch die Kirche von Grinderslev hat sich mit ihrer beeindruckenden Architektur und reichen Geschichte den liebevollen Beinamen „Domkirche“ unter den Einheimischen verdient. Besonders im April, wenn die Kirche am Ostermontag mit einem Festgottesdienst feiert, erstrahlt sie in prachtvollen Farben, die die alten Kalkmalereien hervorheben und ihre majestätische Ausstrahlung unterstreichen.

Die Klosterkirche Die Kirche von Grinderslev war ursprünglich die Kirche des einzigen Klosters in Salling – ein Augustinerkloster, das dem heiligen Petrus geweiht war und erstmals 1176 erwähnt wurde. Mit der Reformation im Jahr 1536 ging das Kloster in den Besitz des königlichen Lehnsmanns von Skivehus über und gelangte später in private Hände. Ende des 16. Jahrhunderts waren die meisten Klostergebäude verschwunden, und nur die Kirche blieb – in einsamer Majestät.

Architektur und Restaurierung Die Kirche zeigt romanischen Stil mit Schiff, Chor und Apsis sowie spätere Ergänzungen im spätgotischen Stil: Turm, Seitenschiff und Sakristei mit Treppengiebel. Die Anbauten bestehen aus Granitquadern und Mönchssteinen. Der Türsturz des Vorhauses wurde 1885 auf dem Kirchhof gefunden und an seinen ursprünglichen Platz zurückgebracht.

Die Apsis, die 1878 restauriert wurde, gilt als architektonisches Meisterwerk – eine der vollkommensten in Dänemark. Sie steht auf einem kräftigen Doppelsockel und ist mit einem Blendbogenfries aus fünf Feldern geschmückt, dessen Doppelbögen abwechselnd von Halbsäulen und Konsolen in Form von Menschenköpfen getragen werden.

Künstlerische Details Ein weiteres Meisterwerk ist die schöne Priestertür, die als kunsthistorisch besonders wertvoll gilt. Auf beiden Seiten befinden sich Granitreliefs: ein stehender Löwe und ein feuerspeiender Drache. Über der Tür sieht man ein Kreis-Kreuz, umgeben von einer doppelt gedrehten Seilornamentik.

Historische Einblicke Bei der Visitation von Bischof Søren Lintrup im Jahr 1722 wurden zahlreiche Mängel festgestellt: kein Beichtstuhl, fehlende Kirchenbänke, eingestürzte Klostermauern und Vernachlässigungen durch den örtlichen Pfarrer. Auch die Gemeinde wurde nicht verschont – nur wenige waren anwesend, und ihr christliches Wissen wurde als „unverschämt schlecht und grob“ bezeichnet.

Seitdem ist viel geschehen. Grundtvig sagte einst: „Wichtig ist, dass der Mörtel hält und der Turm nicht in Trümmer fällt.“ Nach der letzten Restaurierung stellte Pfarrerin Lise Hove fest, dass die Kirche nie schöner war – mit sonnenhellen Kirchenbänken, die uns an die zentrale Botschaft der Kirche erinnern: die Auferstehung am Ostermorgen und der Sieg des Lebens über den Tod.

Die Kirche von Grinderslev besteht – wie damals – aus „lebendigen Steinen“: der Gemeinde.

Der Kirchhof und die Erinnerungen Der nahezu quadratische Kirchhof ist von Steinmauern umgeben. Entlang der östlichen Mauer finden sich interessante Grabsteine und Eisenkreuze aus dem 19. Jahrhundert.

Auf einem Kreuz steht: „Hier ruht der Staub einer zärtlichen und liebevollen Ehefrau.“

Ein Sandstein mit einem marmorierten Abschiedshändedruck trägt die Inschrift: „Ane Kathrine Mortensen, geb. Federsen, gestorben am 21. März 1864, 64 Jahre alt. In ihrer Ehe mit dem Bauern N. Mortensen aus Mogenstrup gebar sie 11 Kinder, von denen 5 sie in der Ewigkeit empfangen.“

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