Fahrradrouten - Nordinsel
Tranebjerg – Onsbjerg – Havvejen – Sælvig – Heden – Mårup – Nordby – Langør – Tranebjerg
ca. 40 km
Onsbjerg
Fahren Sie aus Tranebjerg hinaus in Richtung Onsbjerg. Am Ortsende von Tranebjerg fahren Sie zur links am Tinghuset (der Polizeiwache) vorbei. Weiter geradeaus sehen Sie ebenfalls zur Linken Kongehøjen („Die Königshöhe“) mit einem bronzenen Gedenkrelief Frederik des VII., 1866 von den Samsøern als Dank für die Juniverfassung von 1849 errichtet. Vom Hügel aus genießt man die weite Aussicht auf die Insel.
Die Tour führt weiter durch Onsbjerg in Richtung der Sælvig-Bucht, eines der schönsten Badestrände der Insel. Nach dem Passieren der Straße nach Sælvig Hafen, der Verbindung zu Jütland, liegen links einige niedrige Hügel mit sehr schmalen Ackern. Dies sind die Überbleibsel der ehedem parzellierten Bodenstücke für die Kleinbauern, denen ein Teil des Produktionsgrundes zugesprochen wurde. Kurz nach dem Dreh in Richtung Østerby ist Bisgård Forte zu sehen. Eine „forte“ (auf Samsisch: „furde“) ist die gemeinsame Straße, die damals von den Bauern verwendet wurde, um Vieh zum Grasen ins Weideland am Strand zu treiben. Kurz nach dem Herausfahren aus der Plantage bei der Sommerhausgegend sehen Sie rechts einige bronzezeitliche Grabhügel bei Bisgård Mark.
Stauns
Am Campingplatz biegen Sie rechts ab in Richtung Stauns und Flugplatz. Kurz nachdem Sie in das Dorf hineinfahren, folgen Sie dem Weg nach rechts. Auf der linken Seite führt ein Weg, die Kastanieallé, bis zum Fjord. Am Ende dieses Weges befindet sich ein kleiner Bootshafen – Stauns Hafen – wo viele Bewohner Samsøs eine Jolle liegen haben. Vom Hafen nach Norden führt eine Fahrradverbindung entlang des Fjords. Im Fjord können Sie eine Insel namens Hjortholm sehen, Heimat einer mittelalterlichen Burgruine.
Wir fahren auf dem Fjordweg aus Stauns hinaus Richtung Norden. Bald schon rückte die atemberaubende Aussicht auf Stauns Fjord näher, mit seinen kleinen Halligen inner- und außerhalb des Fjordes. Die nächstgelegenen Inseln heißen Sværm und Egholm.
Bei Kanhave haben Sie den schmalsten Punkt der Insel erreicht. Hier legten die Wikinger im Jahr 726 einen Kanal an, der den Fjord mit dem Meer westlichen von Samsø verband. Mit Zugang zum Meer östlich und westlich der Insel konnte in Stavns Fjord eine Basis zur Überwachung des Schiffsverkehrs durch den Großen und den Kleinen Belt errichtet werden. Die Wikinger hatten Kontrolle über das Gebiet, mit der Insel Samsø als Zentrum. Der Kanal ist über 500m lang, 11m breit und etwa 1,25 m tief. Heute ist der Kanal trockengelegt, aber er zeigt, dass Samsø einmal „mitten im Königsreich“ lag. Dem einstigen Treiben der Wikinger kann man jetzt anhand einer wunderschön visualisierten Silhouette eines Wikingerschiffes und eines Modells der Kanalkante nachspüren.
Über die Heide
Nun fahren wir über das 1100 Morgen (= 275 ha) große Heideland Nordby Hede, gelegen auf Strandwällen und erhöhtem Meeresboden. Die Heide ist heute mit Kiefern, Fichten und Birken bepflanzt. Diese sind Reste der ursprünglichen Bepflanzung von 1866, dem Gründungsjahr der Heidegesellschaft.
Mårup
Ist ein hübsches Dorf mit mehreren alten Häusern und Höfen. Mitten in der Hauptstraße liegt die Galerie des Samsø Kunstvereins (Samsø Kunstforening). Außerhalb von Mårup wird rechts Richtung Nordby abgebogen. Man kann auch einen Abstecher nach Mårup Hafen machen, von wo es früher eine Fährverbindung nach Tunø oder Hou gab.
Nordby
Unterwegs bemerkt man gleich die Kirche, einen einsamen Turm, der majestätisch aus dem Hochland emporragt. Im Westen und Nordwesten sehen Sie die Hügel von Nordby Bakker, eine in der Eiszeit ausgeprägten Moräne.
Die recht einsame Lage dieser Kirche lässt sich darauf zurückzuführen, dass einst noch zwei Dörfer, Søby und Glistrup, im Gebiet zwischen Mårup und Nordby gelegen haben.
In Nordby dreht sich alles um den schönen Dorfteich, umgeben von Fachwerkhäusern. Im Jahr 1990 wurde Nordby zu Dänemarks bestbewahrtem Dorf erkoren. Die gut erhaltenen ursprünglichen Bauernhäuser im Fachwerkstil sind geblieben, auch wenn sie nach den Agrarreformen auf die Felder umgesiedelt wurden.
Die verwinkelten Dorfgassen, die sich konzentrischen Kreisen um den Dorfteich im Zentrum winden, verstärken noch den Eindruck eines besonders urtümlichen Dorfes. Nah am Dorfteich steht der Glockenturm, an dem sich die Bauern einst zum Dorftreffen versammelten. Heutzutage läutet der Turm nur noch die Sonnenauf- und -untergänge ein, da die Kirche außer Hörweite liegt.
Gegenüber dem Glockenturm sieht man den alten Maibaum des Dorfes mit dem Gebäude dahinter, das gleich Postamt, Bibliothek und Pfarrei-Ausstellung ist. Bei einem Dorfbummel kommt man auf jeden Fall am Dorfbrunnen mit seinem rot angemalten Holzwerk und Heberad vorbei. Blicken Sie mal hinunter, um einen Eindruck der prächtigen steinbesetzten Innenwände zu erhalten.
Nordby Bakker
Nordby bietet einen wunderbaren Ausgangspunkt um die Hügel von Nordby Bakker zu erkunden. Die Umgebung ist sehr ausgestreckt, mit vielen hübschen, interessanten Orten wie das Langdal, Ballebjerg, Møgelskår und Issehoved. Unterwegs nach Issehoved liegt das weltgrößte Labyrinth – ein echtes Erlebnis für Jung und Alt!
Langør
Ab Nordby geht die Tour zurück über Nordby Hede. Mitten auf der Heide biegen Sie nach Langør ab. Dieser Weg führt am Forsthaus vorbei, in dessen Umgebung Sie eine einzigartige Steinverteilung im Fjord sehen können. Wiesen und Fjord sind Brutstätte für tausende von Vögeln.
Vom Hügel bei Langør Kirche hat man eine wunderbare Aussicht über den Fjord und gewinnt einen Eindruck dieser eigenartigen Landschaft. Die Inseln im Fjord sind „ertrunkene“ Hügel, sogenannte Hallige (dänisch: „koller“). Weiter auf dem Weg nach Langør passiert man Samsø Naturschule, wo den ganzen Sommer lang hunderte von Aktivitäten mit der Natur im Fokus organisiert werden. Langør war bis 1880 Samsøs wichtigster Hafen. Es handelt sich um einen Naturhafen mit 5 Meter Wassertiefe. Der Ort wird bereits in den isländischen Sagen als gut geeigneter Anlegeplatz erwähnt. Von 1801-14 und 1832-1859 herrschte reger Verkehr zur kleinen Insel Kyholm, die nordnordöstlich hinter der Nehrung zu sehen ist.
Kyholm ist heute wieder unbewohnt, diente aber im Laufe der Zeit als Pesthaus für Jütland während der Schwarze Tod 1709-12 wütete, als befestigte Basis während des Englandkrieges 1801 bis 1814 und schließlich als Quarantänestation während der Cholera-Epidemie von 1832 bis 1859.
Zwei große Schanzen – eine auf Lilleør, eine am Zipfel von Besser Rev, überwachten im Englandkrieg die Einfahrt zum Fjord und zum Gewässer östlich von Samsø. Beide Schanzen sind klar von Langør aus zu sehen.
Dies ist das Ende der Fahrradtour. Zurück geht es am Hafenweg (Havvejen) lang nach Tranebjerg.
Die ursprünglichen Radtourenvorschläge stammen aus einem touristischen Prospekt des Samsø Touristenvereins aus 1992. Dies ist eine überarbeitete Auflage.