Die Fanø-tracht
Eins der auffälligsten und charakteristischen Dinge auf Fanø ist die traditionelle Frauentracht. Über mehr als 200 Jahre wurde diese Tracht im Alltag getragen, auch lang bis ins 20 Jahrhundert hinein. Die letzte Fanø Frau, die die Tracht jeden Tag nutze, starb 1972.
Heute wird die Tracht für Feste genutzt, wie zu Geburtstagen, Hochzeiten, Festtagen und den jährlichen Festtagen „Fannikerdagene“ (Fannikertage) in Nordby und Sønderhodag (Sønderhotag) in Sønderho. Bei diesen Festtagen gibt es einen Umzug, wo viele hundert Frauen sich in den hübschen Trachten zeigen. Es werden öfters Bälle mit traditioneller Musik und Tanz veranstaltet.
Es gab auch verschiedene Trachten für die Funktionen, die die Frauen auf Fan. hatten. Da die Männer in großem Ausmaße Seefahrer waren und deswegen über lange Zeit weg von zuhause waren, waren es die Frauen die für alle Aufgaben zuständig waren. Außer der täglichen Arbeits-Tracht gab es besondere Wurmgrabe-Trachten, die, wie der Name schon sagt, genutzt wurden, wenn nach Wattwürmern gegraben wurde und Ernte-Trachten. Die Strude war ein markanter Teil von den zwei zuletzt genannten Trachten. Ein Strude ist eine Maske, die das meiste des Gesichtes bedeckt, so beschützte man sein Gesicht gegen Wind und Wetter.
Es waren die Reisen und der Wohlstand der Seefahrer, der dafür sorgte, dass die Fanø-Tracht sich von den anderen Trachten an der jütländischen Westküste unterscheidet. Wo die meisten in Wollstoffen gekleidet waren, waren die Trachten von Fanø aus Baumwolle (Alltags-Trachten) und Seide (Fest-Trachten) gemacht, das die Seefahrer mit nachhause brachten.
In der “Fanø Skibsfart & Dragtsamling” (Schifffahrts- und Trachtensammlung) gibt es eine große und sehr spannenden Ausstellung von Alltags- sowie Fest-Trachten.