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Der Ochsenweg: Jels - Rødekro

Schnüre die Wanderstiefel oder steig aufs Rad und folge dem alten Ochsenweg auf den Etappen zwischen Jels und Rødekro, die durch die Gemeinde Haderslev verlaufen.

1. Etappe: Jels bis Vojens (Wander-Etappe 20: 21,5 km) (Fahrrad-Etappe 14: 17,6 km)

Der Streckenabschnitt von Jels nach Vojens führt durch einige wunderschöne Naturgebiete, wie z. B. das Waldgebiet Stursbøl Plantage und die Heide Oksenvad Hede am Wasserlauf Nørre Å. In Vojens gibt es verschiedene sportliche Aktivitätsmöglichkeiten für die ganze Familie.

Stursbøl Plantage

Die Waldbepflanzung Stursbøl Plantage liegt auf einem Höhenrücken, wo nur wenige Bäche überquert werden müssen. Daher wurde das Gebiet wahrscheinlich seit Jahrtausenden von Reisenden genutzt. Die Verbindung zur Frühgeschichte wird besonders anhand der insgesamt 70 bronzezeitlichen Grabhügel deutlich, welche an die verschiedenen Streckenverläufe des Ochsenwegs angrenzen.

Südlich der Plantage kommt man an dem alten Ochsenwegs-Gasthof in Stursbøl vorbei. Er heißt heute Café Ellegård, und hier ist unter anderem eine Herberge untergebracht.

Der Radweg verläuft anschließend am Rand des Heidegebiets Oksenvad Hede entlang und führt zur Brücke Slevad Bro. Die Streckenverläufe des Ochsenwegs zeigen, dass auch Reisende aus früheren Zeiten bereits den Übergang bei Slevad und Oksenvad benutzt haben.

Ein Schild weist auf einen Grabhügel aus der Eisenzeit hin. Da der Hügel freigelegt wurde, kann man dessen Aufbau mit dem doppelten Steinring erkennen.

Vojens

In Vojens gibt es Einkaufsmöglichkeiten und die Gelegenheit, einige der angebotenen Aktivitäten auszuprobieren. Hier kannst du u. a. Kartfahren auf Dänemarks größter Outdoor-Kartbahn bei Kart Racing Vojens oder zum Schwimmen in die Vojens Hallerne gehen.

Bei der Mühle Tørning Mølle etwas südlich von Vojens befindet sich ein wunderschönes Naturgebiet, das wie geschaffen für eine Pause ist. Erkunde die alte Wassermühle und spüre den Atem der Geschichte, während du auf jenem Hügel stehst, auf welchem sich einst die älteste mittelalterliche Burg Südjütlands befand. Mach einen Abstecher zum Wasserkraftwerk in Christiansdal oder zu Dänemarks zweitgrößtem Wildgehege, welches wunderschön am See Haderslev Dam liegt.

Die Skrydstrupfrau

Wenn du einen kleinen Abstecher von der Route machst, findest du Dänemarks zweitgrößte bronzezeitliche Brandstelle, die 1993 im Zuge einer Ausgrabung gefunden wurde. Das Gebäude war möglicherweise das Zuhause der Skrydstrupfrau.   
Etwas weiter südwestlich von Vojens in Richtung Over Jerstal befindet sich der Grabhügel, in dem die Frau von Skrydstrup 1935 gefunden wurde. Das Grab enthielt den Körper eines etwa 19-jährigen Mädchens, welches in der Mitte der älteren Bronzezeit, 1300 v. Chr., begraben wurde. Der Fund ist im Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen ausgestellt, aber im Archäologischen Museum von Haderslev kann man eine Rekonstruktion der bronzezeitlichen Tracht der Skrydstrupfrau sehen.

2. Etappe: Vojens - Rødekro (Wander-Etappe 21: 31,1 km) (Fahrrad-Etappe 15: 27,1 km)

Der Streckenabschnitt von Vojens nach Rødekro bietet verschiedene Sehenswürdigkeiten und Kulturschätze. U. a. kommst du zu der ersten charakteristischen Brücke des Ochsenwegs, der Immervad-Brücke, die eine der wenigen erhaltenen Brücken auf dem alten Ochsenweg ist. Außerdem wirst du auf dem Weg den Stein Hærulfsten sehen, und etwas südlich von Hovslund Stationsby findest du die alte Mühle von 1867, Damgård Mølle.

Grabhügel in der Nähe der Seen bei Vedsted

Ein paar Kilometer südlich des Grabhügels der Skrydstrupfrau, an der Landstraße zwischen Vojens und Over Jerstal, befindet sich westlich der Straße eine kleine Gruppe von Grabhügeln, die öffentlich zugänglich sind. Die Gräber stammen aus der mittleren Jungsteinzeit, 3000 v. Chr. Auch nahe der Seen bei Vedsted finden sich viele gut erhaltene Grabhügel, u a. nordöstlich der Kirche von Vedsted.

In Vedsted kann man sich auch mit frischem Proviant für die Tour eindecken oder einen Spaziergang um den See Vedsted Sø machen, wo sich am südöstlichen Ende ein Freibad und eine Grünanlage befinden.

Langbetten bei Holmshus

Etwas südlich von Vedsted kommt man nach Holmshus. Hier befinden sich die Langbetten, eine der beeindruckendsten steinzeitlichen Grabanlagen von Jütland. Die Anlage besteht u. a. aus zwei parallelen Langbetten, die über 100 m lang sind. Es gibt Zugang zu einem großen Ganggrab (Taschenlampe nicht vergessen) und über der Kammer des Großsteingrabs befindet sich ein 7 Tonnen schwerer Stein. Der Bau der Langbetten war zu jener Zeit, 3200 v. Chr., eine überwältigende Anstrengung.

Die Route führt dich an den unter Naturschutz stehenden Hochmoorgebieten Abkær Mose und Stengelmose vorbei. An der Landstraße zwischen den Mooren befindet sich ca. 0,5 km westlich der Route ein Vogelturm, von dem man über das Moor Abkær Mose blicken kann.

Die Immervad-Brücke

Dann geht es weiter hinunter zum Fluss Immervad Å, welcher nach Westen verläuft, in den Fluss Gels Å mündet, welcher wiederum später zum Ribe Å wird.

Hier siehst du auch die charakteristische Immervad-Brücke, die es dem Reisenden seit 1786 ermöglicht, den Fluss zu überqueren. Sie besteht aus gespaltenem Felsstein, dem sog. "Skovby-Stein". Früher gab es hier vermutlich eine Holzbrücke, aber der Name Immervad deutet darauf hin, dass der Ort bereits vor der Errichtung der Brücken als Furt genutzt wurde. Furten und Brücken waren seit jeher Sammelorte für Reisende, und so gab es hier auch ein Gasthaus. Der Immervad Kro war bekannt für seine mit Schweinefleisch angereicherte Erbsensuppe. Das Gasthaus ist heutzutage geschlossen, jedoch gibt es hier einen Rastplatz und einen Bauernhof mit einer Herberge.

Der Runenstein Hærulfstenen

Kurz bevor du Hovslund Stationsby erreichst, befindet sich am Straßenrand ein bemerkenswerter Runenstein. Die Inschrift ist nicht lang - nur der Name "hærulf" - oder "Hairulf", wie der Runenritzer im 10. Jahrhundert geschrieben hat. Der Stein wurde 1864 als Kriegsbeute der Deutschen nach Berlin geschafft und kam erst 1952 zurück. Heute befindet er sich an seinem ursprünglichen Platz.

An derselben Stelle kann man östlich der Straße einen bronzezeitlichen Grabhügel sehen - Strangleshøj. Südlich des Hügels steht ein 2 m hoher Bautastein. Eine Legende besagt, dass sich der Stein in die Richtung dreht, wo es nach Brot riecht. Vom Rastplatz an der Straße gibt es Zugang zum Hügel und zum Stein.

Damgaard Mølle

Wenn du nach Hovlund Stationsby kommst, besteht die Möglichkeit zum Einkaufen. Südlich von Hovslund Stationsby liegt die Mühle Damgaard Mølle ca. 1 km westlich der Ochsenweg-Route. Die Mühle stammt aus dem Jahr 1867 und wurde liebevoll restauriert. Sie war u. a. als Buchweizenmühle in Betrieb und die Anlage, welche noch immer intakt ist, ist die am besten erhaltene in Dänemark. Der Zugang zur Mühle ist von der Hauptstraße unter der Eisenbahnstrecke aus oder über Hovslund Stationsby möglich (geöffnet vom 1. April bis 1. November, 10-17 Uhr).

Vendersvold

Ein paar Kilometer südlich von Øster Løgum befindet sich die Befestigungsanlage Vendersvold, die aus dem späten 3. Jahrhundert stammt. Die Anlage war ursprünglich ca. 3 km lang, und heute ist noch ein Teilstück von 500 m zu sehen. Sie besteht aus einem Wall und weiter nördlich aus einem Graben, welcher heute eine Hohlweg ist. Von der Ochsenweg-Route aus kann man die Anlage über den Rastplatz am Andholmvej erreichen. Etwa 1700 Jahre nach Errichtung der Wallanlage wurde auf dem Gelände eine weitere Verteidigungsanlage errichtet. Am westlichen Ende befindet sich eine gut erhaltene Kanonenbatterie - die "Andholm-Batterie" - der Sicherungsstellung Nord.

Rødekro

Der Ochsenweg führt direkt am alten Gasthof in Rødekro vorbei und weiter entlang der Hauptstraße in Rødekro. Meistens wird der Gasthof nach dem Namen der Ortschaft benannt, hier ist es jedoch umgekehrt: Der Gasthof aus dem Jahre 1642 hat dem Ort seinen Namen gegeben (Rød=Rot, Kro=Krug). In Rødekro gibt es zudem Einkaufsmöglichkeiten.

Südlich von Rødekro, bei der Rise Kirche, steht ein Wegweiserstein aus der Zeit von Christian VII. am Straßenrand: „Weg nach Flensburg und Sleswich“. Die romanische Kirche mit ihren Mauerankern am Turm besitzt ein gut erhaltenes mittelalterliches Inventar.

TIPP: Es bietet sich an, die Ochsenweg-App herunterzuladen, die dir eine detaillierte Karte der Route bietet und dir Informationen darüber gibt, wo du unterwegs essen, übernachten und etwas erleben kannst.

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