Dünenheide und Lobelien-Seen
In Ålvand gibt es mehrere Lebensräume, die dank ihrer großen flächenmäßigen Ausdehnung oder auf Grund ihres hohen Naturwerts von internationaler Bedeutung sind. Das liegt daran, dass es sich um große zusammenhängende Dünengebiete handelt, die sich fast im Naturzustand befinden. Das heißt mit freier Dynamik, natürlichen Wasserstandsverhältnissen und einem gut entwickelten und artenreichen Pflanzen- und Vogelleben. Ein Großteil der im Nationalpark vorkommenden Dünenheiden, Dünenniederungen und nährstoffarmen Seen sind hier in diesem Gebiet anzutreffen. Mehrere der nährstoffarmen Flachwasserseen sind Lobelien-Seen, benannt nach der seltenen Pflanze Wasser-Lobelie. Von anderen wichtigen Lebensraumtypen seien insbesondere die Graudünen erwähnt.
Ålvand ist Lebensraum für seltene Pflanzen wie die Orchidee Sumpf-Weichorchis, das See-Brachsenkraut und das Stachelsporige Brachsenkraut, den Gewöhnlichen Pillenfarn, Ufer-Hahnenfuß und die Moor-Schmiele. Ornithologisch ist das Gebiet besonders wertvoll für Bruchwasserläufer, Kranich und mehrere Gänsearten. Im Frühjahr rasten hier unter anderem 8-12.000 durchziehende Kurzschnabelgänse. Ålvand Klithede ist auch bekannt für Otter sowie Kreuzkröte, Moorfrosch und Zauneidechse.
Leider ist die Nährstoffbelastung der empfindlichen Lebensräume zu einem Problem geworden. Exkremente von Tausenden von Gänsen, die sich zeitweilig in dem Gebiet aufhalten, führen besonders den Lobelien-Seen und den Dünenniederungen nicht unerhebliche Mengen von Nährstoffen zu, was wiederum einen verstärkten Bewuchs und eine Verschlammung der Flachwasserseen zur Folge hatte.
Hirsche und Kraniche
In den letzten Jahren hat sich ein großer Bestand an Hirschen entwickelt, die oft auf den offenen Weiten der Dünenheide und in den nahegelenen Dünenwäldern zu beobachten sind. Besonders in der Brunftzeit ist es ein großes Erlebnis, die Hirsche zu sehen und zu hören , wenn sie um die Gunst der Weibchen kämpfen. In dieser Zeit sind die Hirsche oft ganz schwarz, weil sie sich in den Schlammlöchern wälzen, den so genannten Suhlen.
2012 wurde am Südrand des Dünenschutzwalds Tvorup Klitplantage ein Vogelturm errichtet, der zu Fuß oder mit dem Rad durch den Wald zu erreichen ist. Von hier hat man sehr gute Aussicht über ganz Ålvand und hat die Möglichkeit, Kranichen und Hirschen mit einem guten Fernglas nahe zu kommen.
Aus Rücksicht auf die seltenen Brutvögel – unter anderen Bruchwasserläufer, Regenpfeifer und Kranich – ist der Zutritt zur Dünenheide Ålvand und zu Færgegårds Sig in der Zeit vom 1. April bis 15. Juli verboten. Im Gelände aufgestellte Schilder weisen auf das Zutrittsverbot hin.