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Spøttrup See

Der Wasserlauf Spøttrup Bæk speist den See Spøttrup Sø, dessen Wasser in den Fjordabschnitt Kås Bredning abgeleitet wird. Der See entstand während der Steinzeit; im Mittelalter war er Teil der Verteidigungsanlage von Burg Spøttrup und versorgte gleichzeitig die einheimischen Familien mit Fisch. Im 19. Jh. wurde der See trockengelegt, um mehr Ackerfläche zu schaffen. Der Limfjord brach jedoch mehrfach durch die Deiche und überschwemmte die Felder mit Salzwasser. Da es schließlich zu teuer wurde, die Flächen zu entwässern, fasste man 1994 den Entschluss, den See zu renaturieren.

 

Bootsverkehr ist das ganze Jahr über nicht erlaubt, und aus Rücksicht auf die Tier- und Vogelwelt gilt ein Jagdverbot auf dem See und den Wiesen.

Die gleichmäßige Verteilung von Wasser und Wiesen zieht viele verschiedene Wasservogelarten an. Die meistverbreiteten Brutvögel sind Graugans, Haubentaucher, Reiherente, Blesshuhn und Kiebitz.

Im Spätsommer und Herbst werden zahlreiche Watvögel, meist Kiebitz und Goldregenpfeifer, in Schwärmen von mehreren hundert Exemplaren registriert. Außerdem rasten hier im Frühjahr und im Herbst viele Kampfläufer.

Das Wasser des Sees ist recht klar und die Flora artenreich. So wachsen hier u. a. Schilfrohr, Rohrkolben, Flatterbinse, Wasser-Knöterich und Ähriges Tausendblatt. Die Unterwasserpflanzen sorgen für eine Vielzahl an Wasserinsekten, die für die Wasservögel und ihre Brut als Nahrung dienen. Auch die Fische im See ernähren sich von den Wasserinsekten und überleben den Winter an tiefen Stellen, die nicht bis zum Grund durchfrieren.

Die Burg Spøttrup zählt jährlich ca. 50.000 Besucher, die von dort aus die Aussicht über den See genießen können. Viele der Besucher schauen sich auch die Naturausstellung an und unternehmen eine Wanderung.

In der sogenannten Polenkaserne (Polakkaserne) ist eine Ausstellung über die Renaturierung des Sees und die hier heimischen Vögel zu sehen. Seinen Namen verdankt das Gebäude seiner früheren Verwendung, als es den polnischen Landarbeitern, die im landwirtschaftlichen Betrieb der Burg arbeiteten, als Unterkunft diente.

Das ehemalige Pumpenhaus ist als kulturhistorisches Denkmal erhalten und dient heute als Vogelbeobachtungsturm und zu Ausstellungszwecken. Hier findet man Plakate, auf denen die einzelnen Vogelarten vorgestellt sind.