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Gavlmalerierne i Brande (The Murals in Brande)

1968 wurde Brande — trotz damals nur etwa 5.000 Einwohnern — in ganz Dänemark weltbekannt, als erste Stadt, die Giebel in der ganzen Stadt farbig gestaltete.
Dies geschah, als die Stadt eine Reihe dänischer Künstler einlud, den Hausgiebeln der Stadt Farbe zu verleihen.

Es begann an einem sonnigen Morgen

An einem sonnigen Morgen im Jahr 1966 rief der Arzt Ole Bendix seinen guten Freund, den Anwalt Jørgen Mansfeld-Giese, an: „Ich habe auf dem Heimweg von einer Geburt letzte Nacht eine großartige Idee gehabt.“
Der Anblick der kahlen Giebel in der Stadt war die Inspiration für die Giebelmalereien, und die beiden Männer wurden so zu den Hauptinitiatoren des Projekts.

Über die Galerie A18 des Midtjysk Kunstforening in der Alten Schule von Askær kam es zu einem guten Gespräch mit den Künstlern Anders Kirkegaard und Poul Agger.
Sie stellten die Giebelmalergruppe selbst zusammen, die aus den beiden Herren sowie Lejf Jepsen, Kai Führer, Henrik Flagsted, Hans Chr. Rylander, K. Bjørn Knudsen und Jens Flemming Sørensen bestand.

Im Sommer 1968 ging es los, und nach einigen Monaten Arbeit und kreativer Entfaltung entstanden 23 große, farbenfrohe Kunstwerke.

Kunst im öffentlichen Raum

Eines der Ziele des Projekts war es, die moderne Kunst aus der Museums- und Galerieatmosphäre herauszuholen und mitten in den Alltag der Menschen zu bringen — und damit eine Debatte anzustoßen.
Und das tat sie. Zunächst waren die Bürger der Stadt sehr gespalten, und viele hatten direkt Angst, dass die Stadt zur Lachnummer werden könnte.

Doch die Künstler gewannen nach und nach den Respekt der Menschen, indem sie selbst in Arbeitskleidung die Mauern vor dem Bemalen instand setzten. Die Künstler lebten unter bescheidenen Bedingungen im alten Wassermühlengebäude und aßen kräftige Alltagskost in Frau Andersens Pension in der Stationsvej.

Stadt des Jahres

Die Absicht war, dass das Projekt nur den Sommer über bestehen sollte, in dem es ausgeführt wurde, doch der Staatliche Kunstrat, der das Projekt unterstützte, machte schnell klar, dass sie es nur fördern würden, wenn die Werke mindestens 10 Jahre „hängen“ blieben — zum Glück!

Als Ergebnis unter anderem der Giebelmalereien wurde Brande 1969 zur Stadt des Jahres gekürt, und Kunst im öffentlichen Raum ist seitdem ein Markenzeichen der Stadt.

Obwohl ein Teil der Kunstwerke heute verschwunden ist — teils durch Neubauten, teils durch den Zahn der Zeit — wird Brande auch heute noch seinem Ruf als Stadt der Giebelmalereien gerecht!

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